Denkmäler
Was erinnert in Mecklenburg heute neben einigen Gutshäusern und Grabplatten an die Bülows? Allein in 73 Kirchen, über das ganze Land verstreut, überall da wo die Bülows Besitz hatten, findet man Bülow´sche Stiftungen wie Epitaphe, Taufkelche, Leuchter, Patronatsstühle, Glocken und Altäre. Es sollen nur einige herausgegriffen werden.
Da wäre das Epitaph in der Kirche zu Heiligenhagen, eine Stiftung des Berndt der Linie Simen aus dem 17. Jahrhundert. Mit dem bezeichnenden Spruch: „Er war ein vortrefflicher Wirt und hatte ein beträchtliches Vermögen!“ Die notwendige Restaurierung hat, neben dem von Bülowschen Familienverband, der berühmteste Nachkomme des Berndt-Simen, Vicco( Loriot) von Bülow unterstützt!
Im Güstrower Landesmuseum findet man heute das Altarblatt des Bülowaltars aus der Kirche zu Gade¬busch, dessen Gemälde zu den wertvollsten Kunstwerken dieser Art des 15. Jahrhunderts im Ostseeraum gehören.
Die Wandmalereien in der Bülowkapelle aus dem 14./15. Jahrhundert waren um die Mitte des letzten Jahrhunderts in einem so schlechten Zustand, dass die Familie die Restaurierung übernahm. Die alten Malereien wurden auf Leinen gepaust, abgenommen und von einem Künstler nach den alten Vorlagen neu gemalt. Den Figuren der Bischöfe und Ritter gab man die Gesichtszüge der seiner zeitigen Familienratsmitglieder, die sich um die Restaurierung der Kapelle verdient gemacht haben.
Die Kapelle, die 1874 mittels Reskript (kirchliche Rechtsentscheidung) des Oberkirchenrates der Familie zur Restauration und zur Erhaltung als eine Kapelle der Familie von Bülow überwiesen wurde, ist 1878 nach Fertigstellung in einem Festgottesdienst der Familie übergeben worden. Nach dem ersten Weltkrieg wurden in den neugotischen, geschnitzten Holzaltar Bronzeplatten mit den Namen der Gefallenen eingesetzt. Der Fußboden wurde erneuert. Das Münster ist auf sumpfigem Boden errichtet. Die Feuchtigkeit ist oft extrem hoch. Der neue Fußboden ließ die Feuchtigkeit nicht mehr entweichen. Sie zog an den Wänden hoch, und bereits 1937 hatten die Malereien stark gelitten. Die von Bülow´sche Familie entschloss sich zu einer erneuten Instandsetzung, die durch den Krieg verhindert wurde. In DDR-Zeiten als das Münster restauriert wurde, ist es neben dem von Bülow´schen Familienverband sehr wesentlich Sybille v. Hünersdorff, geb. v. Bülow, zu verdanken, dass nebenher auch die Kapelle restauriert wurde. Sie, die selbst in dieser Kapelle getauft worden ist, hat unter Aufwand erheblicher Eigenmittel und unter schwierigsten Umständen zu DDR-Zeiten Farben und Werkzeug für die Restaurierung der Kapelle nach Doberan geschafft. Nach der Vereinigung konnte mit ihrer und der Unterstützung des Familienverbandes die Restaurierung der Kapelle zum Abschluss gebracht werden. Es ist Hans-Hennecke v. Bülow zu verdanken, dass der Altar mit den Gedenktafeln der Gefallenen des ersten Weltkrieges und Tafeln der Gefallenen und Opfer des zweiten Weltkrieges wieder an seinem alten Platz in der Kapelle aufgestellt werden konnte.
Im 16. und 17. Jahrhundert hat sich das Geschlecht der Bülows in ganz Nord-und Mitteldeutschland ausgedehnt. Bülow`sche Güter waren nicht nur allein in Mecklenburg beheimatet, sondern auch in Lauenburg, Holstein, Sachsen, Thüringen, Braunschweig, Lüneburg, Celle und Kursachsen, später dann in Brandenburg, Hinterpommern, West – und Ostpreußen, Posen und Schlesien.
Kehren wir zum Ursprung der Familie zurück, so finden wir in Wedendorf, nahe Bülow, in der Kirche zu Grambow, eine schöne Empore aus dem 17. Jahrhundert mit prächtigem Wappenschmuck.
In Erinnerung an den Ursprung der von Bülows im Bistum Ratzeburg und zum Gedenken an die Opfer im zweiten Weltkrieg stiftete die von Bülow´sche Familie 1970 die Westfenster im Ratzeburger Dom.
Im Jahre 1911 wurde auf Veranlassung des Familienverbandes auf dem Kalkberg bei Bülow das Fundament eines Turmes ausgegraben. Die in der Erde gefundenen Mauerstein- und Dachziegelstücke zeigen die charakteristischen Zeichen des Mittelalters und gleichen denen im unteren ältesten Teil des Kirchturms von Rehna aus der Zeit vor 1230.
Das Turmfundament befindet sich an der Stelle, die von den Anwohnern als Stätte einer Bülowschen Burg angesehen wird.
1912 wurde auf der zugeschütteten Stelle des Turmfundamentes dem Andenken des urkundlichen Stammvaters aller von Bülows „Gottfried“ ein Stein gesetzt.