Kapelle Bad Doberan
Die Bülow-Kapelle im Münster zu Doberan
Nach Gründung der Zisterzienser-Abtei 1171 als erstes Kloster im Lande wird unser Ahnherr Godofridus de Bulowe (Tab. 1., Nr. 5) bereits 1231 als Zeuge bei der Bestätigung der Privilegien Doberans in einer Urkunde erwähnt. Vielfältig sind von dieser Zeit an die Beziehungen, welche durch die Jahrhunderte hindurch bis auf unsere Tage die Bülowsche Familie mit Doberan verbinden.
Am 4. Juli 1368 wurde von Bischof Friedrich von Bülow (I. 60) das Münster geweiht, und die Bülow-Kapelle von ihm gestiftet. 1372 schenkte Bischof Friedrich:- “zu seinem, seines Bruders und seiner übrigen Lieben Gedächtnis” – den früheren nicht mehr vorhandenen Altar in der Kapelle.
Was erinnert in Mecklenburg heute neben einigen Gutshäusern und Grabplatten an die Bülows? Allein in 73 Kirchen, über das ganze Land verstreut, überall da wo die Bülows Besitz hatten, findet man Bülow´sche Stiftungen wie Epitaphe, Taufkelche, Leuchter, Patronatsstühle, Glocken und Altäre. Es sollen nur einige herausgegriffen werden.
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Da wäre das Epitaph in der Kirche zu Heiligenhagen, eine Stiftung des Berndt der Linie Simen aus dem 17. Jahrhundert. Mit dem bezeichnenden Spruch: „Er war ein vortrefflicher Wirt und hatte ein beträchtliches Vermögen!“ Die notwendige Restaurierung hat, neben dem von Bülowschen Familienverband, der berühmteste Nachkomme des Berndt-Simen, Vicco( Loriot) von Bülow unterstützt!
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Im Güstrower Landesmuseum findet man heute das Altarblatt des Bülowaltars aus der Kirche zu Gadebusch, dessen Gemälde zu den wertvollsten Kunstwerken dieser Art des 15. Jahrhunderts im Ostseeraum gehören.
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Die Wandmalereien in der Bülowkapelle aus dem 14./15. Jahrhundert waren um die Mitte des letzten Jahrhunderts in einem so schlechten Zustand, daß die Familie die Restaurierung übernahm. Die alten Malereien wurden auf Leinen gepaust, abgenommen und von einem Künstler nach den alten Vorlagen neu gemalt. Den Figuren der Bischöfe und Ritter gab man die Gesichtszüge der seiner zeitigen Familienratsmitglieder, die sich um die Restaurierung der Kapelle verdient gemacht haben.
Die Kapelle, die 1874 mittels Reskript (kirchliche Rechtsentscheidung) des Oberkirchenrates der Familie zur Restauration und zur Erhaltung als eine Kapelle der Familie von Bülow überwiesen wurde, ist 1878 nach Fertigstellung in einem Festgottesdienst der Familie übergeben worden. Nach dem ersten Weltkrieg wurden in den neugotischen, geschnitzten Holzaltar Bronzeplatten mit den Namen der Gefallenen eingesetzt. Der Fußboden wurde erneuert. Das Münster ist auf sumpfigem Boden errichtet. Die Feuchtigkeit ist oft extrem hoch. Der neue Fußboden ließ die Feuchtigkeit nicht mehr entweichen. Sie zog an den Wänden hoch, und bereits 1937 hatten die Malereien stark gelitten. Die von Bülow´sche Familie entschloß sich zu einer erneuten Instandsetzung, die durch den Krieg verhindert wurde. In DDR-Zeiten als das Münster restauriert wurde, ist es neben dem von Bülow´schen Familienverband sehr wesentlich Sybille v. Hünersdorff, geb.v. Bülow, zu verdanken, daß nebenher auch die Kapelle restauriert wurde. Sie, die selbst in dieser Kapelle getauft worden ist, hat unter Aufwand erheblicher Eigenmittel und unter schwierigsten Umständen zu DDR-Zeiten Farben und Werkzeug für die Restaurierung der Kapelle nach Doberan geschafft. Nach der Vereinigung konnte mit ihrer und der Unterstützung des Familienverbandes die Restaurierung der Kapelle zum Abschluß gebracht werden. Es ist Hans-Hennecke v.Bülow zu verdanken, daß der Altar mit den Gedenktafeln der Gefallenen des ersten Weltkrieges und Tafeln der Gefallenen und Opfer des zweiten Weltkrieges wieder an seinem alten Platz in der Kapelle aufgestellt werden konnte.
Im 16. und 17. Jahrhundert hat sich das Geschlecht der Bülows in ganz Nord-und Mitteldeutschland ausgedehnt. Bülow`sche Güter waren nicht nur allein inMecklenburg beheimatet, sondern auch in Lauenburg, Holstein, Sachsen, Thüringen, Braunschweig, Lüneburg, Celle und Kursachsen, später dann in Brandenburg, Hinterpommern, West – und Ostpreußen, Posen und Schlesien.
Kehren wir zum Ursprung der Familie zurück, so finden wir in Wedendorf, nahe Bülow, in der Kirche zu Grambow, eine schöne Empore aus dem 17. Jahrhundert mit prächtigem Wappenschmuck.
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Das Münster gilt heute als schönstes Beispiel norddeutscher Backsteingotik.
Um die Mitte des 15. Jahrhunderts ließen die Ritter Vicco von Bülow (VIII. 1), Erbherr auf Stintenburg, Neuenkirchen, Droennewitz und· Gartow, und sein Sohn, der Knappe Heinrich von Bülow (VIII. 2), die Kapelle restaurieren. Alle damals in den Wandgemälden dargestellten Personen aus der Familie von Bülow gehörten zu dem alten
Quelle: Bülowscbes Familienblatt Nr.60. Jahrgang 1994/95. S. 29-31